Was sich genau hinter Compliance Monitoring verbirgt, erfahren Sie hier.
Das Werkzeug Compliance Monitoring beurteilt, welche Gebäude aus einem Portfolio dem Local Law 97 unterliegen und welche CO2-Grenzwerte je nach Größe und Nutzungstyp eingehalten werden müssen.
Auf der Grundlage des in Measurabl erfassten Energieverbrauchs wird der Verlauf des CO2-Ausstoßes für das Gebäude mithilfe von NYC-Emissionsfaktoren berechnet. Auf dieser Grundlage wird eine Prognose für die zukünftige Leistung erstellt. Anschließend werden die CO2-Grenzwerte und die Leistung der einzelnen Gebäude in einer visuellen Darstellung zusammengefasst, aus der hervorgeht, wo sich der Prognose zufolge Ihre allgemeine CO2-Leistung mit den festgelegten Grenzwerten überschneiden. Darüber hinaus wird errechnet, welche Strafzahlungen fällig würden, wenn die Portfolio-Leistung wie prognostiziert ausfällt.
HINWEIS: Die Datenzusammenfassung in Compliance Monitoring und die Prognosemethoden eignen sich für allgemeine Risikoabschätzungen auf hoher Ebene. Die Genauigkeit der Prognosen und Schätzungen hängt von der Genauigkeit der Daten ab, die in Measurabl erfasst wurden. Die Verlaufskurven hängen von der Entwicklung der gesetzlichen Bestimmungen und der Strategien zur Eindämmung ab. Es gibt keine Garantie für die Genauigkeit von Prognosen. Prognosen sind keine Rechtsberatung.
Wie bestimmt Compliance Monitoring die Emissionsgrenzwerte für ein Gebäude?
- Die Emissionsgrenzwerte werden auf der Grundlage des Nutzungstyps für das Gebäude bestimmt. Das Tool geht bei der Festlegung der NYC-Belegungsgruppe (und damit der Emissionsgrenzwerte) von der in Measurabl vorgenommenen Einstellung für die primäre Nutzung des Gebäudes aus. In der folgenden Tabelle wird erläutert, welche Nutzungstypen bei Measurabl welchen NYC-Belegungsgruppen entsprechen. In UpCodes erfahren Sie mehr über die NYC-Belegungsgruppen.
ZUORDNUNG VON MEASURABL-NUTZUNGSTYPEN UND NYC-BELEGUNGSGRUPPEN
Welche Nutzungsdaten (aus welchen Jahren) werden für Prognosen herangezogen?
Compliance Monitoring analysiert die Nutzungsdaten der letzten 3 Kalenderjahre für ein Gebäude. Dabei gilt ein Puffer von 6 Monaten, damit Sie genügend Zeit dafür haben, die Datenerfassung für das letzte zu Ende gegangene Kalenderjahr abzuschließen. Erst danach wird das Jahr bei der Analyse berücksichtigt.
Beispiel:
- Im Zeitraum Januar bis Juni 2022 werden die folgenden Jahre berücksichtigt: 2018, 2019 und 2020. Somit haben die Kunden genügend Zeit zur Erfassung der Daten für 2021, bevor diese in der Analyse berücksichtigt werden.
- Im Zeitraum Juli bis Dezember 2022 werden die folgenden Jahre berücksichtigt 2019, 2020 und 2021.
Wie werden die Emissionen der Gebäude berechnet?
- Die Emissionen eines Gebäudes werden auf der Grundlage des Gebäudeverbrauchs an Strom, Erdgas, Ferndampf usw. berechnet. Compliance Monitoring greift auf die Emissionsfaktoren zurück, die im New Yorker Local Law 97 festgelegt sind. Bei allen Energieträgern, für die im Local Law 97 kein Faktor angegeben ist, werden die Faktoren aus dem Umweltzeichen ENERGY STAR der US-Umweltschutzbehörde EPA verwendet.
- Nicht bei der Analyse berücksichtigt wird sämtliche vollständig erneuerbare Energie, die in einem Gebäude verbraucht wird.
- Teilweise erneuerbare Energie wird mit dem Anteil angerechnet, der nicht erneuerbar ist.
Energieträger |
Emissionsfaktor |
Netzstrom |
0,000288962 tCO2e/kWh |
Erdgas |
0,00005311 tCO2e/kBtu |
Heizöl (Fuel Oil #1) |
0,00007350 tCO2e/kBtu |
Heizöl (Fuel Oil #2) |
0,00007421 tCO2e/kBtu |
Heizöl (Fuel Oil #4) |
0,00007529 tCO2e/kBtu |
Heizöl (Fuel Oil #5 und 6) |
0,00007535 tCO2e/kBtu |
Ferndampf |
0,00004493 tCO2e/kBtu |
Fernwärme |
0,00006640 tCO2e/kBtu |
Fernkälte (elektrisch) |
0,00005270 tCO2e/kBtu |
Fernkälte (erdgasbetriebene Absorptionskältemaschine) |
0,00007389 tCO2e/kBtu |
Fernkälte (gasbetriebene Kältemaschine mit Motor) |
0,00004931 tCO2e/kBtu |
Propan |
0,00006425 tCO2e/kBtu |
Dieselöl |
0,00007421 tCO2e/kBtu |
Kerosin |
0,00007769 tCO2e/kBtu |
Kohle (Anthrazit) |
0,00010444 tCO2e/kBtu |
Kohle (Fettkohle) |
0,00009403 tCO2e/kBtu |
Koks |
0,00011442 tCO2e/kBtu |
Wie werden die Strafzahlungen berechnet?
- Für jedes Gebäude gilt nutzungsabhängig eine jährliche Emissionsobergrenze. Wenn ein Gebäude laut Prognose diese Obergrenze überschreitet, wird pro Tonne CO2, die über dieser Grenze liegt, eine Strafzahlung von 268 USD fällig. Die Strafzahlungen werden entsprechend den Reduktionsempfehlungen, die der Kunde auf die Prognose angewendet hat, angepasst. Standardmäßig werden keine Reduktionsempfehlungen bzw. Verbesserungen angewendet. Außerdem wird davon ausgegangen, dass die Gebäude in den nächsten 10 Jahren auf dem aktuellen Emissionsniveau verharren werden.
Wie funktionieren RECs?
- In unserem Modell wird davon ausgegangen, dass mit RECs (Zertifikaten für erneuerbare Energien) die Nutzung von Elektrizität ausgeglichen werden kann. Durch den Kauf von RECs für 1 MWh reduziert sich der Stromverbrauch eines Gebäudes um 1 MWh. Dies senkt in der Folge die Emissionsprognose und die damit zusammenhängenden Strafzahlungen,
Wie funktionieren Treibhausgas-Ausgleichszahlungen?
- Mit Treibhausgas-Ausgleichszertifikaten können bis zu 10 % der jährlichen Emissionen eines Gebäudes direkt ausgeglichen werden. Es gibt aktuell keine Beschränkungen hinsichtlich der Art der Ausgleichszertifikate, die erworben werden können. Dies kann sich jedoch bei einer Überarbeitung der kommunalen Regelungen ändern. Die Schätzpreise basieren auf aktuell ermittelten Marktdurchschnittspreisen.
Wie funktioniert der CO2-Emissionshandel?
- Der CO2-Emissionshandel ist noch nicht in den Text des New Yorker Local Law 97 integriert. NYC beschäftigt sich jedoch mit der Thematik. Der Gesetzestext wird eventuell in naher Zukunft geändert. Compliance Monitoring umfasst den internen und den externen Handel gleichermaßen.
- Beim internen Handel geht es darum, dass Gebäude aus dem Portfolio eines Eigentümers Emissionseinsparungen untereinander austauschen. Wenn beispielsweise ein Gebäude unter der Emissionsobergrenze bleibt, könnte der Eigentümer diese ungenutzten Emissionsrechte an ein anderes Gebäude übertragen, das die Obergrenze bereits überschritten hat. Es handelt sich um ein spekulatives Werkzeug. Es gibt keine Garantie dafür, dass ein derartiges Programm abgeschlossen wird.
- Beim externen Handel gibt es einen offenen Markt, auf dem Gebäudeeigentümer die von anderen Marktteilnehmern angebotenen Emissionsrechte kaufen können. Ein solches Programm kann auf verschieden Weise ausgestaltet werden. Der Preis für eine Tonne CO2 würde von zahlreichen Details abhängen – etwa der Frage, wie Verschmutzungsrechte erzeugt werden, wer diese verkaufen kann, wie viele auf ein Gebäude angewendet werden können usw. Der in Compliance Monitoring verwendete Preis ist vollkommen spekulativ und unterliegt permanenten Änderungen. Er kann auch ganz entfallen, wenn der CO2-Emissionshandel nicht in das New Yorker Local Law 97 integriert wird.
Bei Fragen können Sie sich gern an unser Support-Team wenden!